Denkseite für Reinhard Döhl

ein text
fuer die abwesenheit
von sprache
Reinhard Döhl

 

Zitate

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      http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hoerspielkalender/278514/

andere, einst

1999, im letzten Jahrhundert, da wurde Reinhard Döhl 65 Jahre alt.
Wirklich. So lange ist das her. Freunde klebten ihm ein  
=> http://www.rusmann.de/fr/handwerk/uhutopia/   ("das; -s meist ohne Artikel")

gelinkt, dahin

missa profana. Ein Gedicht von Reinhard Döhl
http://www.reinhard-doehl.de/gedichte2_9.htm
und befremdliche Kommentare dazu:
http://reinhard-doehl.de/doehlmissa.htm

kopiert, gescannt

Ulysses meets Zarathustra, perhaps I. Kollage von Reinhard Döhl.
umz.html (165 KB)

und abgeschrieben

Unbewältigte Vergangenheit. Drei Gedichte von Reinhard Döhl.
unbewaeltigte_vergangenheit.html


Wenn ich der Literatur über mich glauben darf, sind "Portrait, Stadt, Landschaft, Kreuz, Lampe, Strukturen und Kalligraphisches" solche Motive. Ich würde lieber sagen, dass es allenfalls ein Movens gibt, das Bescheidwissenwollen, was dann zu Fragen führt, auf ich manchmal eine Antwort finde, die oft wieder nur eine Frage ist (habe ich oben aber schon gesagt; aber vielleicht kann ich es auch so sagen: was mich zunehmend irritiert, ist, dass überall die Antworten schon herumliegen, dass man Antworten gibt, bevor die Fragen gestellt sind. Ich halte, wenn das denn ein Motiv ist, die Frage, das Frage- und Infragestellen für ungeheuer wichtig.)
Reinhard Döhl im Interview mit Jürg Halter in: art.21. zeitdruck, März 2002
http://www.reinhard-doehl.de/pd_interview8.htm


Es ist erstaunlich, wie schnell es die Literatur gelernt hat, auf die modernen Medien hinzuschreiben! Als ich in den 60iger Jahren einmal eine Untersuchung über die gängige Romanliteratur machte, da stellte ich plötzlich fest, dass die Schriftsteller all ihre Romane so anlegten, dass sie jederzeit in ein Drehbuch hätten umgeschrieben werden können. Das heisst: der Film steckt schon so in den Köpfen drin, dass das Schreiben eigentlich schon auf filmische Verwertung hin ausgerichtet ist. Und ich bin davon überzeugt, dass sich früher oder später auch das Phänomen der Neuen Medien irgendwie in der gedruckten Literatur niederschlagen wird: in der Art etwa, wie sie arrangiert oder angeboten wird.
Reinhard Döhl im Interview mit Dr. Lorenz in: Morgenwelt, ohne Datum
http://www.reinhard-doehl.de/pd_interview4.htm


Also, eine Grammatik ist ein Instrumentarium, mit dem ich Dinge ordnen kann. Und wenn ich sie ordne, dann versteht mein Nachbar die auch, weil er dieselbe Grammatik hat. Wenn ich ein Hörspiel schreiben will, dann kann ich das ganz konventionell machen, dann ist es gelesenes Theater. Da brauch ich keine neue Grammatik, da brauch ich auch keinen Rundfunk. Ich kann mir aber auch überlegen, dass beim Hörspiel ja Stimmen eine Rolle spielen. Und kann mir überlegen: Wie kann ich denn aus diesen Stimmen - ich übertreib jetzt ein bisschen - ein Konzert machen? Und das kann ich nur, wenn ich mit dem Mischpult arbeiten kann, wenn ich mit Schnitten arbeiten kann. Heute mit den digitalen Aufzeichnungsmöglichkeiten kommt noch anderes hinzu. Man kann die Hörspielgeschichte auch beschreiben als eine Geschichte veränderter grammatischer Möglichkeiten.
Reinhard Döhl im Interview mit Sabine Breitsameter in: SWR2 AudioHyperspace, März 2004
http://www.swr.de/swr2/audiohyperspace/ger_version/interview/doehl.html


Meine These lautet nun: Auch der Netzautor holt sich Kompetenzen zurück, bündelt sie als Programmierer, Operateur, Dirigent, der seinen Text verwaltet, und unterscheidet sich schon dadurch vom traditionellen Printautor, der lediglich ein abgeschlossenes Manuskript, vom Film- oder Hörspielautor, der - wenn er nicht nur die Vorlage lieferte - ein Drehbuch abzuliefern hatte.
Reinhard Döhl: Vom Computertext zur Netzkunst. Vom Bleisatz zum Hypertext
http://www.uni-stuttgart.de/ndl1/computertext_netzkunst.htm


 


"Rose is a rose is a rose is a rose."